Information über die Tänze

Langsamer Walzer

Der Vorläufer war der Boston. Der Langsame Walzer, auch unter der Bezeichnung English Walz bekannt, entwickelte sich um 1920 in England. Er lässt sich in seiner Bewegungscharakteristik deutlich in die Partnerschaft des Wiener Walzers mit seinen Drehungen und die des Slow Fox mit seinen raumgreifenden Schritten erkennen. In dieser Kombination von schwingenden, pendelnden und typisch wellenförmigen Bewegungen wird ein weicher und runder Charakter des Tanzes erzeugt. Die dazugehörige melodiöse und anschmiegsame Musik harmoniert mit dem Tanz, schafft die notwendige Stimmung und erweckt beim Tanzenden das angenehme "Walz-Gefühl".

Tango

Bis 1910 war der Tango einer der ersten modernen Schreittänze und kam eigentlich als lateinamerikanischer Tanz, also Tango Argentino de la Plata, von Argentinien nach Europa. Der Tango entstand aus einem südamerikanischen Volkstanz, mit Tanzelementen der kubanischen Habanera und der uruguayischen Milonga versehen. Charakteristisch ist der Kontrast zwischen harten und weichen Bewegungen sowie seine ausgeprägte Dynamik. Die scharf akzentuierte Bewegung wird durch die rhythmisch betonte Musik unterstützt und gibt dem Tanz sein unverwechselbares Gesicht.

Wiener Walzer

Dieser 3/4 Takt Paarrundtanz entstand im 18. Jahrhundert aus süddeutschen und österreichischen Ländlerrundtänzen. Um 1790 galt der Wiener Walzer im revolutionären Frankreich als Ausdruck bürgerlichen Freiheitswillens und wurde seit 1882 durch die Musik von Joseph Lanner und Johann Strauß als Wiener Walzer zum europäischen Gesellschaftstanz. Mit seinen gleichmäßigen, schwingenden und kreisenden Bewegungen hat es der Wiener Walzer geschafft, zu den beliebtesten Gesellschaftstänzen zu zählen. Bei etwa 60 Takten pro Minute ist er doppelt so schnell wie der Langsame Walzer.

Slow Fox

Der Langsame Foxtrott oder Slow Fox enstand aus Tanzelementen des "Rag" und des "One-Step". Sein Vorläufer war der Foxtrott, der sich um 1910 in Nordamerika entwickelte. Im Bewegungscharakter werden Leichtigkeit, fließende und raumgreifende Gehbewegungen deutlich, die mit einer typischen leichten Wellenbewegung die Übergänge der Tanzfiguren fließend gestalten lassen. Der Langsame Foxtrott, auf dem internationalen Tanzparkett auch als Slow-Fox bezeichnet, verkörpert die Hohe Schule des Tanzsports.

Quickstep / Foxtrott

Der Quickstep wird im Gegensatz zum Slow Fox spritzig und voller Übermut getanzt. Er kam von Nordamerika nach Europa und verbreitete sich sehr schnell. Seine Vorläufer waren Cakewalk, Ragtime, One-Step und Two-Step. Mit dem Quickstep, der auch als Foxtrott umschrieben wird, entwickelte sich auch die moderne Tanzmusik.

Cha Cha Cha

Meine unbekümmerte Jugend gibt mir Heiterkeit, und der eindeutige Rhythmus macht mich lustig, ja sogar ein wenig leichtsinnig und frech, was die vielen amüsanten Figuren beweisen. Entstanden bin ich aus dem Mambo. Als Erfinder gilt Enrique Jorrin. Na, kein so schönes Gefühl, nur so erfunden zu sein wie eine künstliche Schöpfung. Aber mein Erfolg lässt mich das vergessen. Im Gegensatz zur feurigen Rumba bin ich ein amüsanter, koketter Flirt, alles ohne Ernst, ohne Passion, dafür keck, fröhlich, perlend wie Sekt. Diese übermütige Natur ist schon in der Musik zu hören und zur Freude aller Tänzer, gibt es sehr viel aktuelle Musik, zu der ich getanzt werden kann.

Samba

Meine Heimat lässt sich nur schlecht verleugnen, aber warum auch? Ich komme aus Brasilien und bin dort aus den alten Kreistänzen der festfrohen Bantu entstanden. Schon im 17. und 18. Jahrhundert lösten sich die Reigen zu paaren auf. 1924 kam ich unter meinem heutigen Namen über den Ozean. Meine Lebhaftigkeit zeigt sich in der reichhaltigen rhythmischen Gestaltung meines 2/4-Taktes.

Rumba

Meine Herkunft ist etwas dunkel, was nicht heißen soll, dass ich zweifehlhafter Herkunft bin. Auch ist nicht bekannt, seit wann das wort Rumba gebraucht wird. Verwandt soll ich - musikalisch - mit der Habanera sein. Auch meine Wiege stand in Lateinamerika. Genaueres ist nicht bekannt. Dem dortigen Wesen entsprechend sollen meine Bewegungen werbend, erotisch, erobernd sein. Die Hüftbewegung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Meine Choreographie hat mir das Leben schwer gemacht. Man tanzt mich im Cuban-Style (Kubanische Rumba) oder Square-Style (Square Rumba). 1930 kam ich nach New York und von dort nach Europa. Doch trotz der ersten Begeisterung und der exakten Choreographien machte ich keine richtigen Fortschritte. Erst nach 1945 wurde ich von den Franzosen wiederentdeckt. Die Fachleute haben sich lange über meinen Style gestritten, bis sich im Tanzsport der Cuban-Style durchsetzte. Die dazugehörigen Hüftbewegungen müssen bei jedem Schritt von beiden Partnern synchron ausgeführt werden. In Tanzkursen bin als Kubanische Rumba erst für fortgeschrittene Tanzpaare leichter umsetzbar. Zu Beginn solltet ihr mich lieber als Square Rumba tanzen. Das sieht gut aus und ihr erlangt das richtige Feeling.

Paso Doble

Wenn mich die Tanzsportler heute auch zu den Lateinamerikanischen Tänzen rechnen, so stamme ich doch aus Spanien, was an meinen Figuren unschwer zu erkennen ist. Meine Bewegungen entstammen denen eines Toreros (Tänzer) und seiner Capa (Tänzerin) beim Stierkampf. Heissblütig also, scharf beobachtend und genaue Bewegungen, dem Torero nachempfunden.

Jive

Im Schwarzenviertel von New York, in Harlem, stand meine Wiege. Nach der alten Boogie-Musik bin ich neu entstanden. 1940 sprach man von mir als Jitterbug, die Engländer machten daraus Jive. Auch Rock'n Roll wurde ich genannt. Meine Wesensart wird durch die Boogie-Musik bestimmt. Ich bin der Tanz der totalen Mechanisierung, hart, aber manchmal auch weich und katzenhaft, ein Rausch an Bewegung. Meine Bewegung folgt den monotonen Schlägen des Rhythmus und gibt den Tänzen befeuernde und betäubende Kraft.